Internationales Literaturfestival: Manuel Vilas

17.09.2019, 21:00 | Literaturen der Welt | silent green Kulturquartier | Moderation Linus Guggenberger | Sprecher Michaela Steiger | Preis 8 Euro / ermäßigt 6 | Ticketinfos

PREMIERE: MANUEL VILAS: ORDESA

»Ordesa«, der persönlichste Roman von Manuel Vilas, ist in Spanien ein vielfach ausgezeichneter Bestseller, der derzeit in mehrere Sprachen übersetzt wird. Das hochemotionale Werk über das Mysterium des Lebens selbst ist gleichzeitig eine intime Chronik Spaniens der letzten Jahrzehnte. »Eine der menschlichsten, tiefsten und tröstlichsten Geschichten, die ich seit langem gelesen habe.« [Lorenzo Silva]

©Lisbeth Salas

Der spanische Schriftsteller Manuel Vilas (Vidal) wurde 1962 in Barbastro geboren.

Seine literarischen Texte sind reich an Ironie und Parodien, Vilas greift verschiedene populäre Mythen auf und reflektiert über die kapitalistische Wirtschaftsordnung. Als Lyriker debütiere er bereits 1982, ein Band mit gesammelten Gedichten erschien 2010 unter dem Titel »Amor«, eine vollständige Ausgabe 2016. Seinen ersten von bislang sechs Romanen veröffentlichte Vilas 2008. In »España« verbindet er einen realistischen Diskurs mit visionären Bildern. Sein jüngster Roman »Ordesa« (2018) wurde in Spanien ein Bestseller und von mehreren Zeitungen zum Buch des Jahres gewählt, die Rechte wurden in die USA, nach Frankreich, Italien, Portugal, Deutschland, Polen, Großbritannien, Kroatien, Albanien und in die Niederlande verkauft. Ein sehr privater Hintergrund wurde für Vilas zum Anlass, diesen autobiografisch geprägten Roman zu schreiben: 2014 starb seine Mutter, gleichzeitig wurde er geschieden. Im Zuge dessen erinnert er sich an das Spanien, in dem er aufwuchs und das es heute nicht mehr gibt, was bei ihm ein Gefühl der Entwurzelung hervorruft. Gleichzeitig berührt er aber auch universelle Themen: die Wahrnehmung von Vergangenheit, die Besonderheiten der Eltern-Kind-Beziehung, den Zusammenbruch familiärer Bindungen, den Tod geliebter Personen, das Getrenntsein von Angehörigen, die Verletzlichkeit des Individuums und die Notwendigkeit, selbst nach größten Verlusten nach neuen Wegen zu suchen – also das Mysterium des Lebens selbst. Vilas verbindet in seinem Roman Realität und Fiktion, Prosa und Poesie, seine Gedankenreise aus einer klar umrissenen Gegenwart in die Vergangenheit der Erinnerungen bietet einer breiten Leserschaft eine Identifikationsfläche. »Eine der menschlichsten, tiefsten und tröstlichsten Geschichten, die ich seit langem gelesen habe«, so der Schriftsteller Lorenzo Silva. Manuel Vilas veröffentlichte außerdem Bände mit Kurzprosa, »Zeta« (2014) und »Setecientos millones de rinocerontes« (2015; Ü: Siebenhundert Millionen Nashörner). Seine Facebook-Beiträge fasste er in dem Buch »Listen to me« (2013) zusammen.

Seine Werke wurden ins Portugiesische, Französische und Deutsche übersetzt und vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem XVII Premio Internacional de Poesía Generación del 27, dem X premio Llanes de Viajes und dem Premio de las Letras Aragonesas. Seine Gedichte und Erzählungen erschienen in verschiedenen spanischen Anthologien. Als Journalist schrieb er für »Heraldo de Aragón« und »El Mundo« sowie für die Literaturbeilagen verschiedener Periodika wie »La Vanguardia«, »Babelia« (»El País«) und »ABC Cultural«. Derzeit arbeitet er für »El País« und »Cadena Ser« und lebt in Madrid und Iowa City.

Gast des ilb 2019.

Bibliographie

Aire nuestro

Alfaguara

Madrid, 2009

Amor

Visor Libros

Madrid, 2010

El luminoso regalo

Alfaguara

Madrid, 2013

Poesía completa 1980–2018

Visor Libros

Madrid, 2016

Ordesa

Alfaguara

Madrid, 2018

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